Zahnimplantate haben eine lange Geschichte: Wussten Sie, dass die Maya bereits im 7. oder 8. Jahrhundert erfolgreich mit Zahnimplantaten aus Muschelschalen experimentiert haben? Seitdem hat sich viel getan. Die Implantation künstlicher Zähne ist heutzutage längst zu einer Standardprozedur geworden, die in vielen Praxen durchgeführt wird. Statt Muschelschalen gilt aktuell noch immer Titan als Material der Wahl für dauerhaften Zahnersatz. Seit einiger Zeit macht allerdings ein Konkurrent immer mehr von sich reden: Keramik. In diesem Beitrag stellt Ihnen Ihre Praxis Doctor POLAT diese Alternative vor und erläutert die Vorteile von Keramikimplantaten.
Titan hat sich nicht ohne Grund zum bevorzugten Material für Zahnimplantate entwickelt. Zum einen weiss man durch die mittlerweile jahrzehntelange Praxiserfahrung ziemlich genau Bescheid, wie sich das Metall verhält – und dass es in den meisten Fällen wunderbar funktioniert: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Titanimplantat erfolgreich in den Knochen einheilt, liegt bei ca. 98,5 Prozent. Die Osseointegration läuft zudem schneller ab als bei Keramik, und die Implantate sind auch schon direkt nach der Implantation belastbar, was man sich vor allem bei der All-on-4-Methode zunutze macht. Klingt nach einem schweren Stand für Keramikimplantate? Abwarten! Denn Keramik bietet einige Vorteile, die nicht so leicht von der Hand zu weisen sind.
Zum einen wäre da die Ästhetik: Gerade im Alter bilden sich Zahnfleisch und Knochenmasse oft zurück. Bei Titan kann das dazu führen, dass die Implantate als dunkle Schatten unter den Zähnen zu sehen sind – was insbesondere bei den Schneidezähnen unangenehm auffallen kann. Keramikimplantate sind dagegen von Natur aus weiss und ähneln somit sehr stark der natürlichen Zahn- beziehungsweise Knochensubstanz. Ein weiterer Vorteil ist die geringere Plaque-Affinität. Denn durch die glattere Oberflächenstruktur können sich im Vergleich zu Titan Zahnbeläge weniger leicht festsetzen, was das Risiko für Zahnfleischentzündungen rund um das Implantat (eine sogenannte Periimplantitis) senkt. Eine angemessene Hygiene ist aber selbstverständlich auch bei keramischen Implantaten nötig. Und während die Einheilung in den Kieferknochen etwas länger dauert als bei Titan, hat Keramik in einem anderen Bereich die Nase vorn: Es gibt Hinweise darauf, dass das Zahnfleisch rund um Keramikimplantate besser heilt und sogar Wachstumstendenzen zeigt, sodass möglicherweise sogar Zahnfleischrückgang leichter behandelt werden kann.
Das Hauptargument für Keramik als Material für Zahnimplantate ist allerdings seine extreme Biokompatibilität. Zirkoniumdioxid, der Hauptbestandteil der meisten Keramikimplantate, ist vollständig unlöslich und biologisch inaktiv. Es gelangen also keine Partikel aus dem Implantat in den Körper bzw. den Blutkreislauf. Bei Titan sieht das anders aus: Hier können sich über die Zeit hinweg winzigste Teilchen lösen und bei einer vorliegenden Unverträglichkeit eine Art allergische Reaktion auslösen. Das kann vor allem dann der Fall sein, wenn das Implantat nicht aus reinem Titan besteht, sondern Legierungsbestandteile wie Nickel, Cadmium oder Palladium enthält.
Sie sehen: Ganz so eindeutig ist die Angelegenheit nicht. Sowohl Titan- als auch Keramikimplantate haben ihre jeweils eigenen Stärken und Vorteile. Welches Material das bessere ist, lässt sich somit nicht pauschal beantworten, sondern hängt vom Einzelfall ab. Sie benötigen möglichst schnell umfassenden, dauerhaften Zahnersatz? Dann ist vermutlich das All-on-4-Verfahren mit Titanimplantaten die beste Wahl. Sie haben dünnes Zahnfleisch und befürchten, das Implantat könnte durchschimmern? Oder Sie wissen, dass Sie eine Titanunverträglichkeit haben? Das spricht für Keramikimplantate. Ihr Zahnarzt Doctor POLAT in Zürich verfügt über langjährige Erfahrung mit beiden Materialien und kann Sie so optimal beraten. Gemeinsam finden wir auf diese Weise die ideale Lösung für Ihr ganz individuelles Zahnimplantat – because we care for you.